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Durch die integrierte Betrachtung eines gesamten Flussgebiets werden sowohl die ökologischen Funktionen der Gewässer als auch konkurrierende Gewässernutzungen berücksichtigt. Neu ist der ganzheitliche Blick auf den Landschaftswasserhaushalt mit allen wesentlichen Akteuren statt einer Fokussierung auf einzelne räumliche Elemente oder einzelne Nutzergruppen.
Praxisinstrumente sind neben einem gekoppelten Oberflächen-/ Grundwassermodell ein Werkzeugkasten als modulares Planungsinstrument für die Auswahl von Managementstrategien und Maßnahmen. Zudem werden Empfehlungen zum Umgang mit Niedrigwasser und Trockenheit unter Berücksichtigung von Nutzungsarten und -intensitäten in ruralen und urbanen Einzugsgebieten erarbeitet.
Das Verbundvorhaben KliMaWerk wird vom BMBF innerhalb der Fördermaßnahme WaX im Rahmen des Bundesprogramms Wasser: N gefördert. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie FONA.
Februar 2022 – Januar 2025
Die Untersuchungen werden in zwei repräsentativen Teileinzugsgebieten des Lippeeinzugsgebietes vorgenommen: im Einzugsgebiet Hammbach-Wienbach (ländlich geprägt) und in Teilen des Sesekegebietes (v.a. Körne) (urban geprägt).
Produkte des Projektes sind:
Ergebnisse und Publikationen: in Bearbeitung
Am 22. und 23. November 2023 fand der DWA-Workshop „Flussgebietsmanagement“ in Essen und am 18.04.2024 die Fachtagung des BfN „Zukunftsaufgabe naturnaher Landschaftswasserhaushalt“ in Bonn statt. KliMaWerk war auf beiden Veranstaltungen mit Postern vertreten. Außerdem präsentierten auf dem DWA-Workshop die Projektbeteiligten Dr. Mario Sommerhäuser vom Lippeverband Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der hydrologischen und ökologischen Klimaresilienz im Landschaftswasserhaushalt und Dr. Uwe Koenzen vom Planungsbüro Koenzen Möglichkeiten durch strukturelle Aufwertung von Fließgewässern resiliente Gewässerstrukturen zu schaffen.
Auf beiden Veranstaltungen drehte sich nämlich alles um die Frage, wie die Gewässer und die Landschaft an die Folgen des Klimawandels angepasst werden können. Forschende, Naturschutzverbände und Vertreter*innen der Wasserwirtschaft präsentierten dazu aktuelle Erkenntnisse und diskutierten den Weg hin zu einer naturnahen Schwammlandschaft. Regenwasser soll möglichst vor Ort versickern, um das Wasserangebot bei Dürre zu erhöhen. Neu geschaffene Lebensräume sollen die Artenvielfalt und Widerstandskraft von Flora und Fauna gegenüber Trockenheit und Starkregen stärken. Sowohl die Natur als auch der Mensch würden profitieren.
Der 2. Stakeholder-Workshop fand am 16.08.2023 wieder am alten Lippehafen bei Wesel statt. Die Projektpartner haben zusammen mit Vertreter*innen aus Behörden, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Naturschutz Konflikte und Synergien zwischen einzelnen Maßnahmen zur Resilienzerhöhung von Gewässern, Auen und deren Umfeld herausgearbeitet. Zusätzlich wurde das Umsetzungspotential der Maßnahmen unter unterschiedlichen zukünftigen sozio-ökonomischen Entwicklungen diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung sinnvoller Maßnahmenkombinationen ein, deren hydrologische und ökologische Wirkungen im weiteren Projektverlauf entlang von Klimaszenarien und verschiedenen Umsetzungsniveaus modelliert werden. In einem weiteren Workshop werden den Stakeholdern zum Ende der Projektlaufzeit die Maßnahmenwirkungen und die sich daraus ergebenen Ökosystemleistungen vorgestellt.
Projekt KliMaWerk und weitere 11 Verbundvorhaben stellen ihren Halbzeitstand vor
Halbzeitkonferenz in Potsdam: Zur Mitte der Laufzeit der BMBF-Fördermaßnahme WaX (Wasser-Extremereignisse) trafen sich am 20. und 21. September 2023 die zwölf WaX-Verbünde sowie weitere Interessierte aus Forschung, Praxis und Politik zum Statusseminar an der Universität Potsdam, um gemeinsam die bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse der Forschungsverbünde zu diskutieren. An den beiden Tagen erhielten die rund 180 Gäste durch Vorträge und eine Poster-Ausstellung vielfältige Einblicke in die aktuellen Arbeiten und bisherigen Erkenntnisse der Forschungsverbünde.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bmbf-wax.de/termin/wax-statusseminar/
Dr. Mario Sommerhäuser ist in seinem Vortrag zum aktuellen Stand im Projekt KliMaWerk u.a. auf das bereits hergestellte Systemverständnis im Lippegebiet, erste Erkenntnisse zur Auswirkung von Extremen auf die Biologie, die Modellkopplung von Oberflächen- und Grundwassermodell, die Beteiligung von Stakeholdern, den finalisierten Maßnahmenkatalog und die mögliche Maßnahmenumsetzung entlang von verschiedenen zukünftigen sozio-ökonomischen Entwicklungen eingegangen. Ein Ausblick auf die wichtigste Phase im Projekt im nächsten Jahr, in der die Modellierung der hydrologischen und ökologischen Wirkungen verschiedener Maßnahmenkombinationen entlang von Klimaszenarien im Mittelpunkt steht, bildete den Abschluss des Vortrags. Auf der Poster-Session wurden Poster zu den Modellen und ersten ökologischen Ergebnissen präsentiert.
Im thematisch passenden Ambiente am alten Lippehafen bei Wesel fand am 18. Oktober 2022 der erste Stakeholder-Workshop des Projekts KliMaWerk.Wasser:Landschaft statt. Die Projektpartner kamen mit Vertreter*innen der Sektoren Naturschutz, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Kommunen und Verwaltung über die Auswirkungen von Dürre und Starkregen auf die Gewässer sowie den Landschaftswasserhaushalt im Lippe-Einzugsgebiet ins Gespräch. Mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz von Gewässern und Landschaft gegenüber Extremereignissen und deren voraussichtliche Wirkungen auf die Biodiversität und für die einzelnen Interessensgruppen wurden intensiv in unterschiedlich zusammengesetzten Arbeitsgruppen diskutiert.
Ein sektorübergreifendes Ziel (Landwirtschaft, Naturschutz, Wasserwirtschaft) im ruralen Raum konnte bereits identifiziert werden: „Das Wasser in der Landschaft halten“. Weitere Ziele mit entsprechenden Maßnahmen sind u. a. eine angepasste Bewässerung und verminderte Wasserentnahme, die Schaffung naturnaher Gewässer, die Erhöhung der Grundwasserstände und eine verbesserte Wasserqualität. Natur-basierte und multi-funktionale Maßnahmen, sogenannte „nature-based solutions“, sind dabei zu bevorzugen. In ländlichen Gebieten sind somit die Schaffung von Retentionsräumen sowie eine nachhaltige Land- und Wassernutzung die zentralen Stellschrauben für den Landschaftswasserhaushalt.
Im urbanen Raum soll die Anpassung und Resilienz gegenüber Extremereignissen integraler Bestandteil der Stadt-, Raum- und Entwässerungsplanung werden, u. a. durch eine gesteigerte Sensibilität aller Akteure. Als besonders wichtige Maßnahmen werden die Flächenentsiegelung und Transformation zur Schwammstadt gesehen.
In kommenden Workshops werden konkrete Maßnahmenpakete und deren räumliche Verteilung erarbeitet sowie Entwicklungen und Wirkungen unter verschiedenen Klimaszenarien diskutiert.
Mit zwei Posterbeiträgen (Poster 1 und 2) wurde das Projekt KliMaWerk sowie die Modellierung mit NASIM, SPRING und SWAT+ von den Projektpartnern Hydrotec, delta h, Universität Kiel und Lippeverband auf dem Tag der Hydrologie vom 21.-23. März 2023 an der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt.
Auf der Jahrestagung der „European Geoscience Union“ (EGU) vom 23.-28. April 2023 in Wien wurden die Modellierung in diesem Projekt, ebenfalls in Form eines Posterbeitrags (Poster 3), sowie der integrative Ansatz des Gesamtprojekts von den Projektpartnern Hydrotec, delta h und Universität Kiel vor Ort präsentiert. Auf diesen Tagungen konnten sich die Projektpartner mit anderen Expertinnen und Experten u.a. zu Modellierung, Hochwasservorhersage und der immer stärker in den Fokus rückenden Thematik Dürre und Niedrigwasser austauschen. Insbesondere die Kopplung des hydrologischen Modells NASIM mit dem Grundwassermodell SPRING sowie die Untersuchung von Maßnahmenwirkungen zur Steigerung der Klimaresilienz des gesamten Landschaftswasserhaushalts in einem ganzheitlichen Ansatz stießen dabei auf breites Interesse.